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Technik & Tuning
Carreraristi Blogs: Eigenbau Slotcars: '73 Dodge Challenger
aco

Das Chassis

01.06.08, 23:32
Die Komponente, die letztendlich über Sieg oder Niederlage entscheidet.

Komplex und vielfältig, die Einstellmöglichkeiten und Einflussfaktoren.
Ich beschreibe hier den Auf- und Zusammenbau des Chassis mit dem Motor, der Ritzel, Achsen und Reifen sowie anderen Bauteilen, die auf Bild 1 zusehen sind.

Baut man sich ein eigenes Fahrzeug auf, hat man einige Anbieter von Chassis zur Auswahl. Ich werde hier nicht die Vorzüge bzw. Nachteile der einzelnen Hersteller herausstellen bzw. bewerten - dazu kenne ich ger nicht genug. Um genau zu sein, sind es genau 2.
Fest steht jedoch, dass man zum Aufbau eines konkurrenzfähigen Chassis eine Montageplatte benötigt, auf der man selbiges plan auflegen und ausrichten kann - nicht zuletzt um die Bodenfreiheit genau einzustellen. Es gibt vorgefräste Platten mit "Böcken" von 0.9mm, 1mm oder höher. Hier gilt, je tiefer, desto besser für den Schwerpunkt und damit dem Kippmoment des Modells in der Kurve - kurz: Seine Strassenlage. Ich habe eine Platte von Schoeler (Bild 2), auf der mein Modell auch "residiert", wenn es man nicht gerade auf der bahn unterwegs ist.

Das Chassis sollte für das aufzubauende Modell seinen Abmessungen entsprechend ausgewählt werden - denn unter Umständen passt es gar nicht ins Modell. Daher ist es wichtig, zuerst das Modell zu kaufen bzw. seine Abmessungen zu kennen und erst dann das Chassis.
Im vorliegenden Fall kommt noch eine weitere Abhängigkeit hinzu: Der Radstand. Bei amerikanischen Autos der 60er/70er Jahre waren lange Radstände üblich - ausladende Proportionen in jeder Hinsicht, die einem die Wahl des Chassis etwas einschränken, denn einen Radstand von 119mm ist beachtlich und schafft auch das Schöler nur mit einer Zusatzoption: Dem extralangen Vorderachsträger, der mit dem vorhandenen ausgetauscht werden muss. In Bild 3 sieht man deutlich den Unterschied zwischen der normalen und der langen Version. Dieses Chassis ist bereits vormontiert - eine Option für den, der sich nicht gleich komplett überfordern möchte. Es hat zudem eine gefederte Vorderachse, ist stabil dabei dennoch leicht - und ist ein deutsches Produkt.

Im Auslieferungszustand sieht es dem auf Bild abgebildeten sehr ähnlich. Zum Aufbau eine Fahrwerks benötigen wir daher noch:

2 Achsen - da wir hier von 124er Modellen reden - im Durchmesser von 3mm. Die Länge ist abhängig vom Aufbau und seinen meistens begrenzenden Radkästen. In diesem Fall: 60 mm.

4 Gleitlager oder Kugellager mit Bund, 3mm Innen- und 6mm Aussendurchmesser, geschlossen oder offen? Eine Frage des Geldes - wie so oft.

4 Felgen: 2 vorne, 2 hinten - die selten dieselbe Breite haben - daher separiert.

4 Reifen: Moosgummi, Ortmann, Dickel(Wiesel) oder andere Gummi-Mischungen. Dies hier auszuführen sprengt den Rahmen. Ich wählte Dickel-Reifen für die hinteren Felgen und Moosgummi für die vorderen. Warum? Das kläre ich später.

Distanzhülsen in passender Menge und Länge: Wenn der Radstand austariert wird, ist in den seltensten Fällen das Felgenbett bündig mit dem Lagerbund - wie man auf Bild 4 gut sehen kann: Da helfen eben diese Hülsen, den Abstand zu wahren.

Motor: Auch hier gibt es verschiedene Modelle und -typen. Da ich hier ein "freies" Modell aufbaue, was nicht unter einem Regelment fahren muss/soll/darf - habe ich mich für den "schwarzen Carrera-Motor" entschieden. Dieser wird mittels Motorträger und 2,5mm Imbus-Schrauben mit einer Länge von nicht mehr als 6mm(!) am Halter befestigt (Bild 5), bevor dieser dann am Chassis leicht verschraubt wird, um Motorritzel und Spurzahnrad passend zueinander auszurichten (Bild 6). Der Vorteil an einem solchen Chassis ist unter anderem die freie Wahl der Übersetzung. Das beste Verhältnis kann man ganz nach belieben und Verfügbarkeit von Zahnrädern empirisch ermitteln oder berechnen. Für den Anfang habe mich grob an Carrera Verhältnisse orientiert: 14/46. Für weitere Tests liegen hier noch 10er/12er Motorritzel und 42er wie 44er Zahnräder.

Nachdem der Motor positioniert und die Reifen montiert sind, können wir das Fahrwerk auf die gewünschte Höhe absenken. Dies geschieht über jeweils zwei Schrauben am Heck und am Vorderachsträger (Bild 7). Hier kommt nun die Montagplatte ist Spiel (Bild 2). Auf dieser positionieren wir das Chassis, lösen die vier Schrauben, senken das Fahrwerk auf den Sockel der Patte ab (Bild 8) und drehen die Schrauben vorsichtig wieder an - ohne dabei das Fahrwerk zu belasten bzw. zu verdrehen.


Geradeauslauf einstellen, Leitkiel einbauen, Lager bzw. Zahnräder fetten - das kommt für mich alles später. Jetzt baue ich erstmal ein Fahrereinsatz.
Lucky65 am 23.02.09 um 09:48
Super Beschreibung
und durch die Bilder ein runde Sache. Sag mal, in welchen Maßstäben gibt es die Chassis?
Maverick am 21.02.09 um 15:42
Gut
erklärt. Tolle bilder und gut erklärt.
Tomegger am 13.01.09 um 23:02
Details
Super auf die Details eingegangen.
reitbemi am 17.11.08 um 23:11
sehr
gute bilder bestens. lg
mr.speed am 14.06.08 um 16:23
Chassi
Hey das sieht ja nicht schlecht aus!!! Bei mir habt das mit den Fretig - Chassi nicht immer richtig hin gehauen da hab ich den Motor und Achshalter auf das Orginal Kunststoff - Chassi geschraubt. Naja aber da für sieht es in den Slotcar nicht so aufgräumt aus!!! Weiter so MFG
aco am 09.06.08 um 13:56
Chassis
Ich persönlich kenne bislang nur Plafit und Schoeler. Letzteres verwende ich in diesem BLOG - und hab schon ein weiteres geordert - die Fahrwerke sind einfach klasse. Aber das wird ein anderes Thema :o) für diesen BLOG.
JULLE am 08.06.08 um 17:55
Anbieter für Chassis
und welche 2 Anbieter für Chassis kennst du da?
TomTom am 03.06.08 um 20:45
Sehr schöner Einblick in die Technik des selberbauens
Dies ist immer noch ein wirklcih sinnhafter Blog und jetzt freue ich mich auf das Posting, bei dem Du uns erklärst, warum vorn Moosgummi-Reifen angesagt sind.