Hintergründe zum Modell 23823 Porsche 917K

Porsche 917 ein Ungeheuer zur damaligen Zeit

Beim Genfer Automobilsalon im März 1969 lüfteten die schwäbischen Sportwagenbauer das Geheimnis und zeigten den fertigen Porsche 917, der mittlerweile den Spitznamen "Wei?er Riese" hatte. In der ersten Saison spielten sich viele Tragödien ab, am Anfang weigerten sich die Fahrer diesen Boliden zu reiten. Erst als die Ingenieure und Fahrer die Probleme mit der Aerodynamik in den Griff bekommen hatten, wurde es plötzlich ein gutes Auto. Für das Porsche Werksteam suchte Ferdinand Piech noch ein zweites starkes Team und wurde in Salzburg fündig. Das Team Porsche Salzburg unter Teamchef Gerhard Strasser bekam 1970 den 917 Porsche zur Teilnahme an der internationalen Markenmeisterschaft zugesprochen. Die Mannschaft aus fünf Mechanikern betreute die zwei Fahrzeuge, in der heutigen Zeit unvorstellbar. Ende März 1970 reiste die Mannschaft nach USA zum 12 h Rennen nach Sebering. Geführt wurden sie aber als Team Porsche-Audi USA in den Statuten. Hans Herrmann (D) und der ?sterreicher Rudi Lins gingen im Klassischen Kurzheck Porsche in blau mit wei?en Streifen (Carrera Modell 23823) auf den Kurs von Sebering in Florida. Schon in der Anfangsphase des Rennens mussten sie wegen Motorproblemen aufgeben. Die Sensation bei diesem Rennen lieferten der Schauspieler Steve McQueen und Peter Revson die auf einem Porsche 908/2 den zweiten Gesamtrang belegten. Die Sternstunde des Salzburger Teams war sicherlich das 24h Rennen in Le Mans. Am 13/14.06.1970 gelang ihnen der erste historische Gesamtsieg für Porsche. Als Ferry Porsche persönlich die Tricolore als Startflagge schwenkte, führte Vic Elford im Salzburger 917-Langheck das Feld aus der Pole Position an. Heftige Regenfälle an diesem Rennwochende sorgten für katastrophale Bedingungen auf der Rennstrecke. Für die fünf Werk-Ferrari 512 und die Matra wurde das Rennen zum Desaster, und auch die Wyer Porsche sahen kein Ziel. Nach 225 Runden schied auch der Salzburger Langheck Porsche aus. Doch Hans Herrmann und der Engländer Richard Attwood im rot lackierten Porsche mit wei?en Streifen im Kurzheck 917 mit der Sartnummer 23 (Carrera Modell 23776) kamen durch, und siegten mit fünf Runden Vorsprung. Kartoffelkäfer, seinen Spitznamen erhält der Siegerwagen dank seines charakteristischen Streifendesigns. Hans Herrmann, damals 42, erfüllte das Versprechen an seine Frau und beendete seine Glanzkarriere. Ab dem Jahre 1971 nahm das Team Porsche Salzburg nicht mehr an der Marken-WM teil.

Viele Grüsse Stefan

P.S. Das Schwesterauto in der Lackierung wei? mit blauen Streifen, Startnummer 16 (Carrera Modell 30760 Digital 132) in der Fahrerbesetzung Kurt Ahrens/Vic Elford schied ebenfalls in Sebering durch einen Unfall von Elford aus.