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Tag 3: Verzweiflung in Veracruz
03.11.10, 16:58
My Carrera » Tagebuch La Carrera Panamericana 2010 » Tag 3: Verzweiflung in Veracruz
Verzweiflung hat sich breit gemacht und das erkennen die Officiales an meinem Gesichtsausdruck.
Letzte Nacht habe ich kein Auge zugemacht, zu sehr war ich damit beschäftigt, Lösungen zu finden. Aber jede Alternative hatte seine 2 - 3 Alternativprobleme. Overall steht, dass wir keine offizielle Einladung der FMAD (Oberster Rennsport Verein) vorweisen können! Haben wir noch nie benötigt und es wurde uns auch nicht mitgeteilt, dass es dieses Jahr sogar die Einreisebehörde verlangt. Dazu kommt, dass wir mit 3 Units, also Zugfahrzeug, Hänger und Rennwagen einreisen. Das ist seit 2009 auf 2 (ZWEI) Units pro Person beschränkt und ich stehe bekanntlich alleine da.
Alternativ wollte ich nur den Rennwagen und den Hänger rausbekommen - geht nicht, weil das Fahrzeug auf Achse über die Grenze fahren muss. Den Hänger irgendwie an Zurrleinen anhängen wurde mir genehmigt, aber da unser Rennvolvo keine Luft in den Reifen hat (das war wegen der Maximalhöhe von 1,60 notwendig) und sich die Reservereifen im abgesperrten Zugfahrzeug befinden - NO PERMISO!
Um überhaupt und irgendwie eine Erfolgsmeldung zu bekommen, besann ich mich auf vorherige Mexico Besuche, die auch eine gewisse Flexibilität verlangten. Ich fragte eine Dame von der Gebührenbehörde, ob ich ein Permisso (Einfuhrzulassung) bekomme, wenn ich eine zweite Person bringe, die über ein Touristenvisum verfügt und die dritte Unit einführt. 45-jährige Kulleraugen und frisch rasiert lies sich Oiga auf einen Versuch ein.
Inzwischen meldet sich der österreichische Botschafter und möchte auch helfen. Gert Pierer hat aus Österreich um Mithilfe gebeten. Na jetzt dreht sich das Rad wieder!!
Es ist 11.oo Uhr und ich hetze zum Hotel Emporio, wo sich die deutschen Teilnehmer aufhalten. Leider sind alle um 04.00 Uhr nach Tuxtla abgereist. Eh klar, die haben auch Stress. Ein älteres englisches Ehepaar kommt mit entgegen - kurz überlegt - die sollten doch auch ein Visa haben!! Ich konnte nur: Sorry are you from Europe fragen, da liefen mir beide davon. Ich muss fürchterlich ausschauen.
Aus purer Not ging ich zu einem deutschen Pärchen (Christian und seine Freundin) und da sie sitzend bei einem Kaffee waren, konnten sie mir nicht so schnell davonkommen. Lange Rede kurzer Sinn - wir standen alle um 12.30 vor Oiga. Dieser Einsatz wurde von 3 Damen der Behörde belohnt und das zuvor Unmögliche, wahr gemacht. Alle halfen auf einmal mit und selbst ein Übersetzer (für die österreichischen Schriftstücke, die jetzt nötig waren um mein Auto an Christian zu verkaufen) holte mich zum Telefon und gratulierte mir zum Erfolg. Um 15.00 Uhr hatte ich die Freigabe zur Einfuhr von den Officiales und hielt meine Permissos in den Händen. Für alle drei Units!!!!
Meine Agenten meinten jetzt, dass ich sie nicht mehr brauche und verabschiedeten sich. Christian und seine Freundin habe ich zum Abendessen eingeladen und fuhr mit dem Taxi zum Hafen um die Papiere vorzuweisen. Hier wartete ich 2 Stunden wie ein Hund vor der Türe - stehend um Haltung zu bewahren. Dann kam Seniora Claudia zu mir, gibt mir eine Zutrittsberechtigung für den Hafen und geht mit mir ins Büro für die Formalitäten. Permisso? Si? No Problemo - I glaubs net. Dann kommt EL JEFFE zur Tür herein, sieht sich meine Dokumente an und fragt, ob ich der Besitzer des Rennwagens bin. Si Senior - und erwarte das Befürchtete. Er fragt: Dokumente FMAD para Racer? - OK alles ist aus - denke ich mir jetzt verfalle ich der mexikanischen Autorität.
Aber jetzt kommts, EL JEFFE kennt jemanden, der jemanden kennt der mir helfen wird. Um 19.00 Uhr sitze ich bei - darf ich nicht sagen - und er verspricht mir, dass ich morgen um 11.00 Uhr Ortszeit, den Hafen mit unserem Gespann verlassen werde.
Inzwischen ist Martin (Copilot) in Tuxtla angekommen. Gert und Alois, unser Serviceteam, befinden sich im Flieger.
Möge der Tag gelingen.
Lars
Letzte Nacht habe ich kein Auge zugemacht, zu sehr war ich damit beschäftigt, Lösungen zu finden. Aber jede Alternative hatte seine 2 - 3 Alternativprobleme. Overall steht, dass wir keine offizielle Einladung der FMAD (Oberster Rennsport Verein) vorweisen können! Haben wir noch nie benötigt und es wurde uns auch nicht mitgeteilt, dass es dieses Jahr sogar die Einreisebehörde verlangt. Dazu kommt, dass wir mit 3 Units, also Zugfahrzeug, Hänger und Rennwagen einreisen. Das ist seit 2009 auf 2 (ZWEI) Units pro Person beschränkt und ich stehe bekanntlich alleine da.
Alternativ wollte ich nur den Rennwagen und den Hänger rausbekommen - geht nicht, weil das Fahrzeug auf Achse über die Grenze fahren muss. Den Hänger irgendwie an Zurrleinen anhängen wurde mir genehmigt, aber da unser Rennvolvo keine Luft in den Reifen hat (das war wegen der Maximalhöhe von 1,60 notwendig) und sich die Reservereifen im abgesperrten Zugfahrzeug befinden - NO PERMISO!
Um überhaupt und irgendwie eine Erfolgsmeldung zu bekommen, besann ich mich auf vorherige Mexico Besuche, die auch eine gewisse Flexibilität verlangten. Ich fragte eine Dame von der Gebührenbehörde, ob ich ein Permisso (Einfuhrzulassung) bekomme, wenn ich eine zweite Person bringe, die über ein Touristenvisum verfügt und die dritte Unit einführt. 45-jährige Kulleraugen und frisch rasiert lies sich Oiga auf einen Versuch ein.
Inzwischen meldet sich der österreichische Botschafter und möchte auch helfen. Gert Pierer hat aus Österreich um Mithilfe gebeten. Na jetzt dreht sich das Rad wieder!!
Es ist 11.oo Uhr und ich hetze zum Hotel Emporio, wo sich die deutschen Teilnehmer aufhalten. Leider sind alle um 04.00 Uhr nach Tuxtla abgereist. Eh klar, die haben auch Stress. Ein älteres englisches Ehepaar kommt mit entgegen - kurz überlegt - die sollten doch auch ein Visa haben!! Ich konnte nur: Sorry are you from Europe fragen, da liefen mir beide davon. Ich muss fürchterlich ausschauen.
Aus purer Not ging ich zu einem deutschen Pärchen (Christian und seine Freundin) und da sie sitzend bei einem Kaffee waren, konnten sie mir nicht so schnell davonkommen. Lange Rede kurzer Sinn - wir standen alle um 12.30 vor Oiga. Dieser Einsatz wurde von 3 Damen der Behörde belohnt und das zuvor Unmögliche, wahr gemacht. Alle halfen auf einmal mit und selbst ein Übersetzer (für die österreichischen Schriftstücke, die jetzt nötig waren um mein Auto an Christian zu verkaufen) holte mich zum Telefon und gratulierte mir zum Erfolg. Um 15.00 Uhr hatte ich die Freigabe zur Einfuhr von den Officiales und hielt meine Permissos in den Händen. Für alle drei Units!!!!
Meine Agenten meinten jetzt, dass ich sie nicht mehr brauche und verabschiedeten sich. Christian und seine Freundin habe ich zum Abendessen eingeladen und fuhr mit dem Taxi zum Hafen um die Papiere vorzuweisen. Hier wartete ich 2 Stunden wie ein Hund vor der Türe - stehend um Haltung zu bewahren. Dann kam Seniora Claudia zu mir, gibt mir eine Zutrittsberechtigung für den Hafen und geht mit mir ins Büro für die Formalitäten. Permisso? Si? No Problemo - I glaubs net. Dann kommt EL JEFFE zur Tür herein, sieht sich meine Dokumente an und fragt, ob ich der Besitzer des Rennwagens bin. Si Senior - und erwarte das Befürchtete. Er fragt: Dokumente FMAD para Racer? - OK alles ist aus - denke ich mir jetzt verfalle ich der mexikanischen Autorität.
Aber jetzt kommts, EL JEFFE kennt jemanden, der jemanden kennt der mir helfen wird. Um 19.00 Uhr sitze ich bei - darf ich nicht sagen - und er verspricht mir, dass ich morgen um 11.00 Uhr Ortszeit, den Hafen mit unserem Gespann verlassen werde.
Inzwischen ist Martin (Copilot) in Tuxtla angekommen. Gert und Alois, unser Serviceteam, befinden sich im Flieger.
Möge der Tag gelingen.
Lars