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Carreraristi Blogs: Eigenbau Slotcars: '73 Dodge Challenger
aco

Die Hochzeit

05.06.08, 21:41
Ähnlich wie im realen Automobilbau geht es bei den Slotcars dabei um die Vereinigung des Chassis mit der Karosserie.

Dieser Prozess ist sehr langwierig und gestaltet sich je nach Modell und den baulichen Möglichkeiten immer wieder anders (kompliziert).
Ich werde hier nicht alle Möglichkeiten einer Hochzeit durchgehen sondern beschreiben, wie es bei einem AMI-Schlitten gemacht werden kann, dessen Fahrereinsatz etwas tiefer baut, als die sonst üblichen Lexan-Einsätze (Bild 7).
Wie man an diesem Foto schön sehen kann, ist der Fahrereinsatz NACH der Hochzeit nur noch schwer bis überhaupt nicht möglich. Wem gerade ein Widerspruch auf den Lippen liegt, sollte nicht den hochbauenden Fahrer auf seinem Sitz vergessen. Mit ihm kann man das Einschieben des Einsatzes von vorne oder hinten wirklich nicht verlustfrei durchführen....
Also zurück zur Vorbereitung der Hochzeit:
Es ist auf eine mittige Position der Achsen zu achten und auf den Freilauf. Ebenso auf die Einpassung auf der Hochachse - so dass die Räder in den Radkästen auf beiden Seiten den selben Abstand bzw. Freilauf haben und nirgendwo schleifen. Gewisse Ungenauigkeiten kann man später mit Distanzscheiben nur noch in eine Richtung korrigieren. Auch die Mittenposition kann trotz der Längs- und Quernuten in den Halterungen nur begrenzt korrigiert werden. Ergo: Man arbeitet besser von Anfang an so genau wie irgend möglich. Hektik und mangelnde Konzentration werden heftig bestraft.
Auf Bild 1 sieht man die bereits an der Karosserie angeklebten Moosgummistreifen. Diese sind auf der Seite der Karosserie der Form angepasst und stehen mit ihren Klebenflächen möglichst senkrecht. Sie sind hier mit "Pattex Extreme" verklebt. Dieser zäh-feste Kleber ist ideal für den Einsatz an dieser Stelle, denn hier kommt es infolge von Unfällen zu Dehnungen oder Vibrationen durch den Betrieb auf der Strecke. Das Moosgummi selbst absorbiert auch noch einige Kräfte. Ein direktes Verkleben der Karosse mit den Karosserie-Halterungen des Chassis würde zu weitreichenden Beschädigungen führen. Wenn man so will, ist das Moosgummi an dieser Verbindung die Soll-Bruchstelle, welches reisst, bevor die Karosserie sich vollends zerlegt.
Diese Verklebung des Moosgummis mit der Karosserie musste ich vorziehen, da der Fahrereinsatz zu tief baut, um dies danach durchführen zu können. Ich habe natürlich vorher sichergestellt, dass ich mit dem Einsatz an den eingeklebten Moosgummis vorbei komme...

Das Moosgummi war auf der freien Seite bereits mit Kleber vorbehandelt. So musste ich nur noch die Seitenwangen der Karo-Halter mit Aceton o.ä. reinigen und das Chassis wie auf Bild 2 zu sehen einpassen - Seite für Seite, denn der Kleber auf dem Moosgummi kennt an einer fettfreien Fläche nur noch einen Zustand: Kleben fürs Leben! Wenn man sich vertut, kann man ohne Umschweife zum Skalpell oder Teppichmesser greifen und den Gummi aufschneiden - die Klebeverbindung löst man danach nur noch mit Lösungsmitteln.... Zumindest ist dies bei den von mir eingesetzten der Fall.

Wie schwierig das Einkleben werden kann, dokumentieren die Fotos 4-6. Es sind nur noch 1 bis 2 Millimeter Spiel zur Karosserie. Ein paar Trockenübungen vor dem eigentlichen Einkleben sind sehr hilfreich, da man dann schon ein Auge für die Position der Halter, Räder und Karosserie hat.

Wenn die Hochzeit erfolgreich war, sieht es aus wie auf Bild 3, und es gibt zudem keine Schleifgeräusche wenn der Wagen rollt. Sollte es dann während der ersten Testläufe passieren - hat man noch genügend "Material" um die notwendigen Korrekturen durchzuführen. Wenn es schon im Ruhezustand schleift oder blockiert, vertut man sich später die Möglichkeiten.

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